Sonntag, 24. Januar 2016
Heute (Sonntag)
...Ich kann nicht aufstehen...
Ich kann nichts tun...
...Ich bleibe einfach hier.

So ging es mir heute früh - nicht schlecht, aber irgendwie.. auch nicht so richtig lebendig.
Angenehmer Energiesparmodus eigentlich. So wie die letzten 5 Tage auch.

Ich habe wieder viel an der Konsole gespielt.. Musste niemanden sehen.. musste nicht wirklich etwas tun..
Habe auch nicht so viel gelacht wie sonst, aber was solls denke ich mir - die Lacher spar ich mir auf.

Nur mit meiner Mutter zu reden fiel mir schwer. Vor ein paar Tagen, als ich nicht offen zu ihr sprechen konnte, musste ich nach den Telefonat sehr weinen.

Und auch heute schrieb sie mir zuerst heute früh.. ich Antwortete nicht.. und dann rief sie etwas später an.

Sie hatte mir geschrieben, ob ich denn nicht, wenn ich heute nach Hause komme, die Oma mitbringen könnte, damit wir alle das Sonntagsessen bei uns genießen könnten.

Das überforderte mich sehr. Ich wusste noch nicht mal, ob ich das mit dem Autofahren heute hinbekommen würde, ob ich überhaupt vor die Tür treten würde, geschweigedenn mich anziehen würde.

Also lag ich vor meinem Handy und schrieb zurück, sendete aber nicht ab, dass ich mich davon überfordert fühlen würde. "Vielleicht bessert sich meine Stimmung ja noch."

Als sie dann Anrief merkte ich schonwieder das drücken im Hals und hoffte, dass ich das Gespräch ohne Tränen führen können würde.

Meine Mutter überraschte mich dann aber sehr.

Sie meldete sich sehr fröhlig und fragte dann, wie es mir denn so ginge. Ich sagte: "Nicht so gut, ich glaube, ich kann mich heute gar nicht bewegen."
"Ach Mensch sowas.. Hast du denn wieder so lange gezockt?!"
"Nein.. *nachdrücklich*.. ist einfach so..schlecht."
...
Sie dann: "Hmm.. also ich bin jetzt in E. ."
Ich: "Was, du bist hier?!"
Sie sagt: "Ja. Ich hol die Oma ab! *im Hintergrund Geräusche von dem Hund meiner Omi und ihr* Willst du mitkommen?"

Da war ich erstmal sehr baff. Im ersten Moment war ich vor allem glücklich darüber, dass Oma nun auf jeden Fall zum Familienessen kommen würde. Dann war ich wieder etwas überfordert. Sollte ich mitkommen?

Nachdenkende Stille meinerseits.
"Ich lade jetzt estmal die Oma ein aber wir kommen gleich zu dir und sagen dir wenigstens Hallo, okay?"
"Ehm..Ja..!"

Ich war begeistert, aber auch ängstlich. Und hatte wieder einen Kloß im Hals.

Ich hatte gar nicht viel Zeit, lief nur ein paarmal in meiner Wohnung auf und ab - dann klingelte es schon.

Meine Oma war schon vor ein paar Tagen mal dagewesen, hatte ganz besorgt geguckt. Heute stand sie dann mit meiner Mama gemeinsam vor der Tür.

Mama begrüßte mich freudig und umarmte mich, Oma stand hinter Mama. Mir sind wahrscheinlich die Gesichtszüge etwas entglitten und Oma hat es gesehen, aber so schlimm das ich hätte weinen müssen war es nicht. Das Freudenstrahlen der beiden hat mich ein bisschen angesteckt.

"Willst du jetzt nicht doch mitkommen?" fragt Mama
...
Ich denke: "Ich kann nicht. Ich schaff's nicht." Gucke leicht gequält.
"Los, komm ruhig mit!" sagt Oma
...
Ich denke: "..Weißt du was, Christin? Hör mal auf die Familie. Manchmal wissen die anderen ja vielleicht doch was, das du nicht weißt."

Ich sage: "Okay.. Okay, ja!"
Mama sagt: "Okay, wir warten im Auto, ja?"
Oma schaut als wöllte sie nicht recht mit ihr mitgehen, sie dachte wohl sie wartet bei mir drin, aber Mama schaut sie nochmal eindringlich an und so gehen die beiden nach draußen.

Ich flitze durch die Wohnung und suche meine Sachen zusammen. Zieh mir neue Unterwäsche und meine Schwarze Hose an, Obenrum lass ich einfach, durch so viele Lagen sieht man eh nicht ob ich 'nen BH drunter trage oder nicht und meine Pulli's sind bequem, denk ich mir. Wusste gar nicht mehr, dass ich mich überhaupt so schnell bewegen kann wie ich da durch meine Wohnung unterwegs bin.

Hab dann alles, schmeiß ein paar Sachen wieder raus, die ich doch für nur einen Sonntagsaufenthalt nicht brauch, renn zur Heizung und dreh sie runter, guck in Kühlschrank und dreh ihn runter, guck ob aller Strom aus ist. Check im Spiegel. Trete aus der Haustür.

Hoffe, dass ich nicht zu lange gebraucht habe, aber als ich am Auto ankomme, sind alle ganz freundlich gestimmt.
Ich hüpfe hinten rein, schmeiße meine Tasche neben mich und fange an meine Möhre und meinen Apfel zu knurpsen.

Ich fand es ganz toll als sie losfuhr, ich bin nämlich schon wirklich lange kein Beifahrer mehr gewesen, vor allem nicht hinten im Auto. So mümmelte ich meine Mitbringsel, schaute aus dem Fenster und spürte mich in das Fahrgefühl ein.

Mit mir redeten sie nicht wirklich viel, aber ich hörte ihnen ein bisschen zu. Ich glaube meine Mutti dachte, ich würde gerne erstmal in Ruhe gelassen werden. An meiner Wohnungstür sagte sie nämlich vorher schon zu mir: "Du brauchst auch im Auto mit niemandem zu reden! Wir können dich total in Ruhe lassen!"
Das war zwar nicht wirklich mein Wille, aber ich fand es lustig und rührend wie sie sich um mich sorgte und versucht hat meine Situation zu verstehen.

Der Tag auf dem Land in G. war dann sehr schön!
Ich las synchron mit meiner Schwester Manga, bis es Mittag gab. Mittag habe ich mal ordentlich gegessen, habe germerkt was für eine kleine Portion ich eigentlich nur gegessen hätte! Habe mir dann nochmal genommen weil mein Teller schon leer war, die Teller der anderen aber noch voll beladen. (Okay, ich muss auch sagen, die erste Portion habe ich mir superschnell reingehauen, weil mich der Hunger total überkam! Mjam!)

Danach war ich kurz mit meiner Schwester in ihrem Zimmer und wir haben ein bisschen im Internet rumgeschaut. Wie "Löfflisch" geht zum Beispiel. (:

Dann hab ich mich langsam fertig gemacht, meine Schwester gerufen und wir sind mit unserer Hündin auf einen schönen Spaziergang rausgegangen.

Danach mussten wir dann schon fast wieder los, aber ich konnte noch den Begonnenen Manga beenden, die Katzen nochmal beobachten und Quatsch mit meiner Schwester machen.

Die Heimfahrt war schön, es war gut, dass Mama einfach gekommen war und uns geholt hat!

In E. verabschiedete ich mich von beiden und ging nach Hause.

Meine Stimmung war gebessert und auch der Tinnitus, der mich die letzten Abende besucht hatte, war an diesem Tag verschwunden.

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Diese Geschichte wollte ich eigetnlich schon vor ein paar Tegen veröffentlichen, am Sonntag eben, war aber nicht mit schreiben fertiggeworden. Also falls ich Zeitunterschiede beim schreiben reingemogelt habe, liegt's wohl daran.

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In letzter Zeit..
In letzter Zeit denke ich öfers über meinen Ex-Kumpel nach.
Obwohl wir nicht zusammen waren, fühlt es sich doch manchmal so an, als wären wir es gewesen. Vor allem weil wir ganz plötzlich so gar keinen Kontakt mehr hatten, nach einem Gespräch in dem ich ihm nochmal deutlich mitteilte, dass aus uns nie etwas werden würde.

Er war sehr in mich verliebt und ich erinnere mich ganz gern daran zurück, was wir für interessante und lustige Zeiten hatten, und was ich ihm alles erzählen und mit ihm Unternehmen konnte.

Wenn es mir in letzter Zeit abends schlecht ging, habe ich gerne ein Geschenk von ihm mit zu mir ins Bett genommen - eine ganz weiche Kuscheldecke - und mir bewusst gemacht, dass mich jemand mal wirklich sehr gemocht hat.

Dadurch wurde es einfacher, schwierige Situationen zu überstehen.

Überhaupt sich einfach mal die Menschen, die einen in schwierigen Situationen unterstützen würden, neben sich auf dem Bett vorzustellen. Besorgte, aber aufmunternte Worte - und niemand würde einen einfach alleine lassen.

Danke meine Freunde und Familie, für dieses unsichtbare Band!

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